16/06/2025
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1.62% |
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-5.16% |
10.65% |
(Daten vom Freitag vor der Publikation)
Geopolitik rückt erneut in den Fokus
Die Finanzmärkte bewegen sich in einem Umfeld, das erneut von den geopolitischen Entwicklungen bestimmt wird. Damit rücken die Hoffnungen auf eine zeitnahe geldpolitische Lockerung in den Hintergrund. Dennoch bleiben die Anleger auf Kurs, da sie an die versprochene Beruhigung und Normalisierung, vor allem zwischen den USA und China, glauben wollen, und nicht so sehr auf Grundlage konkreter Katalysatoren.
Verhandlungen zwischen China und den USA
Die Verhandlungen zwischen Washington und Peking, die vom 9. bis 10. Juni in London stattgefunden haben, geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus, obwohl kein wesentlicher Durchbruch erfolgte. Die Diskussionen wurden als «fruchtbar» bezeichnet, brachten jedoch keine Lösung in der Zollfrage. In einem Rahmenabkommen, das noch ratifiziert werden muss, wurden beidseitige Konzessionen festgelegt: Die teilweise Aufhebung der US-Restriktionen für den Export von Technologie als Gegenleistung für einen vereinfachten Zugang zu seltenen Erden in China.
Hinter dieser anscheinenden Normalisierung stehen jedoch strukturelle Spannungen. Das Modell der gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeit von China und den USA – basierend auf chinesischen Handelsbilanzüberschüssen und preisgünstigem US-Konsum – wird auf eine harte Probe gestellt. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob dieses fragile Gleichgewicht von Dauer ist.
Donald Trump hat getreu seiner aggressiven Rhetorik angekündigt, demnächst zahlreichen Ländern Schreiben mit neuen bilateralen Bedingungen zukommen zu lassen, was erneut für grössere Unsicherheit sorgte.
Am 13. Juni hat ein Präventivschlag Israels auf Atom- und Militäranlagen des Iran die Spannungen im Nahen Osten wieder aufleben lassen. In der Folge dieser Eskalation sprang der Ölpreis für die Sorte Brent um +11% nach oben, womit die Risiken einer importierten Inflation wieder zunehmen. Die Strasse von Hormus, über die der Transport eines Drittels des globalen Erdöls erfolgt, wird zu einem strategischen Brennpunkt.
In diesem von geopolitischen Spannungen geprägten Umfeld legte der Goldpreis innerhalb der Woche um 2,6% zu, und Staatsanleihen waren gesucht. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen liegt unter der Marke von 4,5%, diejenige der Bundesanleihen unter 4,6%.
Höchstwahrscheinlich keine Zinsänderung durch die Fed
In den USA ist die Inflation resilient. Der Verbraucherpreisindex (CPI) beschleunigte sich im Mai leicht auf 2,4%, während die Kerninflation bei 2,8% verharrte. Die Erzeugerpreise (PPI) nehmen ebenfalls zu, aber den Erwartungen entsprechend. Die Analysten antizipieren eine Nullrunde bei der nächsten Fed-Sitzung vom 18. Juni, zumal der Preisschub beim Erdöl auch eine künftige Leitzinssenkung weiter vertagen könnte. Die Rede von Jerome Powell über die Lage der Wirtschaft am nächsten Mittwoch wird mit Spannung erwartet. In der Schweiz wird die SNB am Donnerstag über ihre Geldpolitik informieren.
In den USA zeigt sich der Arbeitsmarkt robust. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben nur moderat zugenommen. Das Verbrauchervertrauen hat sich im Juni verbessert, was den Konsum stützt, allerdings zum Preis einer Rekordverschuldung. So haben sich die amerikanischen Haushalte in den vergangenen Monaten massiv verschuldet. Allein im April waren es +USD 18 Mrd. Mit Kreditkartenzinsen von über 20% könnte das wirtschaftliche Gleichgewicht ins Wanken geraten, falls die Zinsen hoch bleiben und sich die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert.
In diesem instabilen Umfeld schloss der S&P 500 die Woche mit -0,39%, der Nasdaq 100 mit -0,60%. In Europa büssten der Stoxx Europe 600 und der SMI 1,57% bzw. 1,78% ein.